Back 4 Blood – Test, Shooter, PC, PlayStation 4, PlayStation 5

Im Grunde genommen orientiert sich Back 4 Blood schwer an Left 4 Dead. Vier berlebende kmpfen sich im Team von Schutzraum zu Schutzraum und treffen auf dem Weg auf viele normale Zombies und einige besondere Vertreter – wobei es eigentlich keine Zombies sind, sondern Kreaturen, die von einem Wurm befallen sind und sich nur wie Zombies verhalten. Sie werden Ridden genannt und die Leute, die die Ridden wegpusten, sind die Cleaner.

Zu den besonderen Gegnern gehren die Tallboys, die losstrmen und versuchen, mit ihrem riesigen Arm die Cleaner zu klatschen. Dann gibt es die sprungreifen Hocker, die einen Spieler mit klebrigem Schleim festhalten knnen, und die Snitchers, die Horden anlocken. Auch der vierarmige Stalker bringt mehr Leben ins Teamplay, denn er entfhrt einen Mitspieler, wenn man seine Augen nicht berall hat. Zerquetscher (Crusher), Verschlinger (Hag) und Explodierer (Exploder) sorgen ebenfalls fr berraschungen und erfordern Gegenaktionen im Team. Bossartige Gegner wie der riesige Oger drfen nicht fehlen. Der Oger hat brigens so unntig viel Gesundheitspunkte, dass selbst die dicksten Kugelschwmme aus The Division 2 neidisch auf seine Durchhaltefhigkeit wren…

Ridden, Horden und Gegner

Jeder Gegner hat Schwachpunkte, die als rote Pusteln am Krper entsprechend markiert sind. Whrend der Oger ber einen Bus steigt, attackiert der Tallboy im Vordergrund.

Die unterschiedlichen Gegner erfordern immer wieder, dass man die aktuell grte Gefahr (in der Masse) erkennt und schnell ausschaltet, was jedoch einfacher wre, wenn sich die Umrisse der Spezialfeinde etwas strker unterscheiden wrden. Zumal im Vergleich zu Left 4 Dead & Co. kreative Neulinge im Ridden-Repertoire fehlen. Und dann gibt es natrlich die Horden, die durch bestimmte Ereignisse in den Levels oder unvorsichtige Spieler (Raben aufschrecken) ausgelst werden. Selbst die stinknormalen Gegner knnen im Hordeformat zu einer Gefahr werden. Hier kann es ganz schn chaotisch und hektisch zur Sache gehen, vor allem auf den hheren Schwierigkeitsgraden. Das erdrckende Gefhl von Zombies berrannt zu werden, stellt sich zwar ein, aber im Vergleich zu Left 4 Dead schafft es Back 4 Blood nicht, ein Gefhl von endzeitlicher Bedrohung aufzubauen oder gar Schrecken zu verbreiten. Dies liegt u.a. auch daran, dass selbst ein riesengroer Oger aufgrund der plumpen Inszenierung seines Auftauchsens und seines Verhaltens im Level nicht schafft, eine wirkliche Gefahr auszustrahlen.

Routinierte Kampagne mit wenig Highlights

Die Ridden bekmpft man in einer 33 Levels langen Kampagne, was sich nach mehr anhrt als es ist, da viele Abschnitte ziemlich kurz sind oder in minimal vernderter Form recycelt werden. Die Levels versuchen zwar, offene und enge Areale zu vermischen, bleiben jedoch recht gewhnlich und setzen kaum Highlights. Ja, man muss bei einer Flucht z.B. ber ein Fhre fliehen und diese spter in die Luft jagen, eine Artillerie laden oder zu treibender Musik eine Jukebox verteidigen, doch meistens geben sich die Schaupltze gewhnlich bis uninspiriert, was ebenso auf die Aufgabenstellungen (Suchen, Retten, Positionen verteidigen etc.) zutrifft. Meist geht es darum, den Weg von A nach B ber C zu berleben.

Eine Horde strmt die Bibliothek.

Zwei bis fnf Levels bilden Auftragsketten, die eine Schmalspurstory erzhlen. Zu Beginn hat man lediglich die Wahl zwischen vier Charakteren, je weiter man in der Geschichte fortfhrt, desto mehr Figuren werden freigeschaltet. Am Ende hat man Zugriff auf acht Leute, die alle eigene Strken, Schwchen, Waffen (Haupt- und Nebenwaffe) und Fhigkeiten haben. Die Typenvielfalt der Cleaner ist ebenso abwechslungsreich wie klischeebeladen und ein Groteil der Sprche, die sie im Gemetzel oder im Team-Techtelmechtel loslassen, sind nicht wirklich gelungen – besonders Evangelo nervt gewaltig. Die Cleaner wirken wie bemhte Sprcheklopfer und schaffen es nicht, glaubhafte Teammomente oder Interaktionen auszulsen. Charakter- und Teambildung beschrnken sich auf vermeintlich coole Einzeiler.